Wer in einem Hotel übernachtet, muss bereit sein, der Wahrheit ins Auge zu blicken.
Denn hier scheiden sich die berühmten Geister.

Große Glasscheiben zwischen Dusche und Bett lassen das Bad hell und luftig erscheinen und bringen Tageslicht in innenliegende Bäder. Und das schöne Bad ist ja auch sehr sehenswert.
Schiebetüren wirken luftig, großzügig und stehen nicht im Weg, wenn sie offen sind.
Waschbereiche ohne Türen, die im Hotelzimmer integriert sind, erwecken die Illusion eines großen Raumes.
Der WC- Bereich ist symbolisch mit einem Vorhang oder einer Schiebetür abgetrennt.

Das sieht alles toll aus – keine Frage!
Soweit die Idee der Raumgestaltung und des Designs.

Aber – was ist eigentlich in der Praxis?
Nachts geht ein Gast ins Bad, schaltet das Licht an und – nicht nur das Bad, sondern der komplette Schlafbereich wird erleuchtet!
Will das der andere Gast?

Freistehende Badewannen mitten im Raum – auch das ist stylisch aber zumindest ich möchte keine feuchten Dämpfe, die nach wohlriechendem Badezusatz duften, in meinem Kopfkissen.
Und beim Schlafen habe ich ein anderes Temperaturbedürfnis als beim Baden.

Am Waschtisch möchte ich unbeobachtet meiner Körperpflege nachgehen.
Und mal ehrlich, auf der Toilette bin ich gerne alleine und wünsche mir eine dicht schließende Tür.

Das betrifft sowohl frisch verliebte Paare, langjährig vertraute Paare und auch befreundete Gäste.

All das ist ein schönes Beispiel dafür, dass moderne Räume nicht immer dem Bedürfnis der Nutzer entsprechen.

Liebe Planer von Hotelbädern und liebe Hotelbesitzer:

Übernachtet doch mal einige Nächte in einem Zimmer mit so einem Bad und ihr wisst, was gemeint ist!